DPB-Jubiläum: 45 Jahre Selbsthilfe bei Schuppenflechte
Am Anfang stand die Idee eines Einzelnen, namentlich des Dermatologen Prof. Dr. Bernward Th. Rohde. Er wollte einen Verein gründen, der sich bundesweit für die Forschung im Bereich der Psoriasis einsetzt und den an Schuppenflechte erkrankten Menschen Wissen zu ihrer Erkrankung vermittelt.
Wandel zur Patientenselbsthilfeorganisation
Als Prof. Rohde im Jahr 1973 gemeinsam mit neun weiteren Gründungsmitgliedern den DPB ins Leben rief war vielleicht zu hoffen, aber noch keinesfalls bereits abzusehen, welche gesellschaftliche Akzeptanz seine Idee erfahren würde. Sehr bald zeigte sich aber, wie sehr sie dem Zeitgeist entsprach: Die Psoriasis-Patientinnen und -Patienten wollten eine selbstbestimmte Rolle in ihrer Gesundheitsversorgung einnehmen.
Waren in den Gründungsjahren zunächst noch Ärztinnen und Ärzte, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und andere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens die wesentlichen Akteure im Verein, so verstetigte sich im Laufe der Zeit die Rolle des DPB als bundesweit agierende Patientenselbsthilfeorganisation. In den Phasen der Konsolidierung gingen die Verantwortlichkeiten im Verein mehr und mehr an engagierte Patientinnen und Patienten über. Aus dem Verein entwickelte sich schnell eine soziale Selbsthilfebewegung, die als Sprachrohr und Informationsquelle der Menschen mit Schuppenflechte in Deutschland bundesweit Anerkennung erlangte.
Die Entwicklung des DPB hin zur Patientenselbsthilfeorganisation verlief jedoch nicht völlig reibungslos. Sie war von innerverbandlichen Auseinandersetzungen und Spannungen begleitet, wie sich nicht zuletzt auch an zahlreichen Satzungsänderungen ablesen lässt. Diese Änderungen spiegeln zudem auch die gesellschaftlichen Wandlungsprozesse wider, die über die Jahre stattgefunden haben.
Vierte Säule der Gesundheitsversorgung
Ungeachtet solcher Widrigkeiten entwickelte sich der DPB zu der bis heute größten bundesweit tätigen Patientenselbsthilfeorganisation im Bereich der Dermatologie – mit binnendemokratischer Struktur und flacher Hierarchie. Das öffentliche Ansehen des DPB und seine Einflussnahme im Interesse der Menschen mit Schuppenflechte auch auf gesundheitspolitische Entscheidungen sind kontinuierlich gewachsen. Die effektive und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den anderen Akteuren in der Gesundheitsversorgung hat, auch bei gelegentlich unterschiedlicher Positionierung, bestand.
Bis heute füllt der DPB seine Funktion als vierte Säule – neben der Ärzteschaft und anderen Heilberufen, den Krankenkassen und der pharmazeutischen Industrie – in der Gesundheitsversorgung der Patientinnen und Patienten mit Psoriasis und Psoriasis-Arthritis aus. Der DPB ist nach wie vor das Sprachrohr aller Menschen mit Schuppenflechte in Deutschland. Als unabhängige Patientenselbsthilfeorganisation versorgt der DPB die an Psoriasis und Psoriasis-Arthritis erkrankten Menschen mit qualitätsgesicherten Informationen und setzt sich in allen Bereichen der Gesellschaft für ihre Anliegen und Interessen ein.
DPB-Chronik "45 Jahre Selbsthilfe bei Schuppenflechte"
Anlässlich seines 45-jährigen Bestehens hat der DPB seine bewegte Geschichte in einer Chronik festgehalten. Die DPB-Chronik "45 Jahre Selbsthilfe bei Schuppenflechte – Werdegang von 1973 bis 2018" verdeutlicht, dass der DPB seine internen Krisen konstruktiv bewältigte. Das ist seine 'historische' Erfahrung, die auch für die Zukunft optimistisch stimmen sollte.
Das therapeutische Spektrum bei Psoriasis und Psoriasis-Arthritis wächst aufgrund der Forschung stetig – der DPB unterstützt diese Entwicklung auch weiterhin mittelbar und unmittelbar. Personalisierte Therapien bei Psoriasis und Psoriasis-Arthritis erlangen zunehmend an Bedeutung. Diesen faszinierenden Prozess begleitet der DPB, um für die Patientinnen und Patienten Orientierung außerhalb des professionellen Versorgungssystems zu bieten. Die Chronik kann dabei hilfreiche Erinnerungs- und Entscheidungshilfe sein.
Die DPB-Chronik "45 Jahre Selbsthilfe bei Schuppenflechte – Werdegang von 1973 bis 2018" kann kostenfrei über die DPB-Geschäftsstelle bezogen werden.
Nachstehend und unter www.psoriasis-bund.de/veroeffentlichungen/broschueren/ steht die DPB-Chronik zudem als kostenfreier Download im PDF-Format zur Verfügung.