Horst von Zitzewitz - Nachruf
Im Juni 2015 verstarb sehr überraschend Horst von Zitzewitz, der ehemalige Vorsitzende des Deutschen Psoriasis Bund e.V. Viele Worte hat Horst von Zitzewitz nie gemacht. Pragmatisch waren seine Überlegungen und Entscheidungen während seiner Amtszeit zunächst als Beisitzer und später als Vorsitzender im DPB-Vorstand.
Sein Denken und Handeln galten immer dem DPB und waren geprägt davon, was dem DPB und seinen Mitgliedern nützte. In Deutschland für Menschen mit Psoriasis etwas zu bewegen, war ihm deutlich wichtiger, als effektvolle Auftritte in Veranstaltungen oder auf dem internationalen Parkett. „Was hat der DPB davon“, war immer seine erste Frage bei allen DPB-Projekten und Initiativen.
Wie heißt es so treffend in der Trauerrede der Familie: „Der Tod ist immer Abschied von einer Vorstellung, die der Mensch im Leben gegeben hat.“ Mit dem Tod von Horst von Zitzewitz verliert der DPB einen bis zuletzt aktiven Mitstreiter für die Sache der Menschen mit Psoriasis in Deutschland. In der Zeit von 2002 bis 2014 führte Horst von Zitzewitz den DPB 12 Jahre unbeirrt, erfolgreich und prägend - so war seine „Vorstellung“ in seinem DPB-Leben. Der DPB erfuhr durch sein Wirken hohe gesellschaftliche Anerkennung. Horst von Zitzewitz ist es zu verdanken, dass der DPB unwidersprochen das Sprachrohr aller Menschen mit Schuppenflechte in Deutschland geworden ist. Seine unzähligen politischen Gespräche und seine Kontakte in die Dermatologie sowie in die Dachverbände bahnten dazu den Weg.
„Der Deutsche Psoriasis Bund will Mitglieder als Experten im Umgang mit der eigenen Psoriasis, die sehr individuell ist. Wissen über sich und seine Krankheit schaffen erst die Voraussetzungen für Vertrauen auf Augenhöhe mit professionellen Dienstleistern. Ärzte sind ein Partner für uns Patienten mit Psoriasis. Deren Empfehlungen sind wichtig. Der tägliche Umgang aber mit seiner lebenslangen Schuppenflechte sind Lern- und Anpassungsprozesse, die eigentlich nur durch die gesundheitliche Selbsthilfe konkret unterstützt werden“, bezog Horst von Zitzewitz eine klare Position. Und in Richtung der Politik äußerte er: „Es ist an der Zeit, dass der Finanzminister den durch die Regierung angerichteten Schaden ausgleicht. Für finanziell desaströste Entscheidungen der Regierung haften die Steuerzahler und nicht die Zwangsversicherten der Gesetzlichen Krankenversicherung.“
Wenn von sozialer Kompetenz und Verantwortung gesprochen werden darf, dann waren diese Eigenschaften bei Horst von Zitzewitz sehr ausgeprägt zu finden. Er lebte sie vor.
Trennung von einem Menschen ist immer schwer. Je enger die Beziehung, desto schwerer der Abschied. Was bleibt sind Erinnerungen und die kleinen und großen Erfolge im gemeinsamen Engagement. Auch wenn es nicht jedem bewusst wurde oder war, Horst von Zitzewitz war entscheidungsstark, unbeirrt, wenn ihn eine Sache überzeugte und keine wirklichen Argumente entgegenstanden. Eine ausgeprägte und authentische Haltung zur Wahrheit und zur Gerechtigkeit halfen ihm, auch unbequeme Entscheidung zu treffen.
Es schmerzt die Endgültigkeit und der Verlust seiner fast familiären Beziehung zum Hauptamt des DPBs. Die DPB-Beschäftigten nahmen - als zum engeren Familienkreis zählend - an seinem letzten Weg Anteil.
Der DPB fühlt mit der Familie!
Hans-Detlev Kunz
Geschäftsführer
Als Kämpfer hoch geschätzt
Der Wissenschaftliche Beirat spricht der Familie sein tiefes Mitgefühl aus. „Persönlich kannte ich Herrn von Zitzewitz seit Jahren, auch aufgrund der örtlichen Nähe, und habe ihn sowohl menschlich als auch als Kämpfer für die Psoriasis hoch geschätzt. Ebenfalls bin ich sehr erschüttert und auch traurig über diese tragische Nachricht. Er wird zweifelsfrei eine Narbe hinterlassen, die zu spüren sein wird.“
PD Dr. Andreas Körber
Sprecher des Wissenschaftlichen Beirates