Welche Unterstützung brauchen Menschen mit Psoriasis?

Deutscher Psoriasis Bund und Novartis fördern Forschungsprojekt zur Therapiemotivation von Psoriasis-Patientinnen und -Patienten.

DPB-Vorstand Detlev Kunz (rechts) und Peter Wimmer, Leiter Klinische Forschung bei Novartis, freuen sich auf die Forschungsergebnisse von Dr. Rachel Sommer.

Seit 2003 fördert der Deutsche Psoriasis Bund e.V. (DPB) Forschungsvorhaben von jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die sich mit Themen von hoher Relevanz für Patientinnen und Patienten mit Psoriasis und/oder Psoriasis-Arthritis (Schuppenflechte) befassen. Nach Sichtung aller eingereichten Anträge durch seinen Wissenschaftlichen Beirat hat der DPB die Forschungsförderung in diesem Jahr an Dr. Rachel Sommer, Leiterin der Forschungsgruppe Patientenzentrierte Versorgungsforschung am Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen (IVDP) des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), vergeben. Der Forschungsauftrag wird von der Novartis Pharma GmbH gefördert und ist mit 15.000 Euro dotiert.

Das im Rahmen der diesjährigen Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft e.V. (DDG) in Berlin ausgezeichnete Forschungsprojekt trägt den Titel "Entwicklung eines Instruments zur Erfassung der Therapiemotivation zu psychosozialen Interventionen bei Menschen mit sichtbaren chronischen Hauterkrankungen (PITSCH)". Ziel der Forschungsarbeit von Dr. Rachel Sommer ist die Entwicklung einer neuen Methodik, mit der erstmals Menschen mit Psoriasis hinsichtlich ihrer Motivation zur Inanspruchnahme von spezifischen psychosozialen Interventionen befragt werden können.

"Uns liegt es am Herzen, die medizinische Versorgung von Psoriasis-Patientinnen und -Patienten in Deutschland zu verbessern", erläutert DPB-Geschäftsführer Marius Grosser. "Das Forschungsvorhaben von Frau Dr. Sommer verspricht eine breite praktische Anwendung und einen hohen Mehrwert für Menschen mit Schuppenflechte und anderen Hauterkrankungen. Wir freuen uns deshalb sehr, dieses wichtige Projekt gemeinsam mit Novartis unterstützen zu können."

Wie zahlreiche Studien zeigen, ist die gesundheitsbezogene Lebensqualität von Psoriasis-Patientinnen und -Patienten stark eingeschränkt.DieStigmatisierung von Menschen mit sichtbaren Hauterkrankungen spielt dabei in Deutschland nach wie vor eine zentrale Rolle. Im Vorfeld ihres Forschungsprojekts hat die Preisträgerin eigene Recherchen durchgeführt und gezeigt, dass die Selbststigmatisierung der Erkrankten einer der bedeutendsten Faktoren für ihre krankheitsbedingten Einschränkungen in Arbeit, Freizeit und Partnerschaft ist.

Auf Basis dieser Erkenntnisse will Dr. Rachel Sommer einen in der Praxis unmittelbar einsetzbaren Fragebogen zur Erfassung der Therapiemotivation zu unterstützenden psychosozialen Maßnahmen für Menschen mit sichtbaren chronischen Hauterkrankungen (PITSCH-Fragebogen) samt dazugehörigem Fragebogen-Manual entwickeln. Dieser soll der Fachöffentlichkeit anschließend kostenfrei zur Verfügung gestellt werden.

"Novartis ist es ein Anliegen, die Forschungsvorhaben junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu fördern und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. So möchten wir dazu beizutragen, dass die mit Psoriasis einhergehenden Belastungen gesenkt und die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten verbessert werden können", erklärt Peter Wimmer, Leiter der klinischen Forschung im Bereich Immunologie, Hepatologie und Dermatologie bei Novartis.

In einer anschließenden 12-monatigen Folgestudie ist geplant, den für Psoriasis entwickelten PITSCH-Fragebogen bei Menschen mit sechs weiteren sichtbaren chronischen Hauterkrankungen (Neurodermitis, Urtikaria, Akne vulgaris, Alopezia areata, chronische Wunden, Narben) zu validieren. Denn die Preisträgerin geht davon aus, dass der Fragebogen mit wenig Adaptionsaufwand auch bei anderen chronischen Hauterkrankungen neben der Psoriasis einsetzbar ist. Damit wäre erstmals auch ein direkter Vergleich zwischen verschiedenen chronischen Hauterkrankungen möglich.

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