Welt-Psoriasis-Tag

Der Wissenschaftliche Beirat des Deutschen Psoriasis Bundes e. V. zum Welt-Psoriasis-Tag

Liebe Mitglieder des Deutschen Psoriasis Bundes e. V.,

am 29.10.2015 findet auch in diesem Jahr der Welt-Psoriasis-Tag statt. Erfreulicherweise finden an vielen Orten an diesem Tag Veranstaltungen statt, um auf die Psoriasis aufmerksam zu machen und interessierte Patienten und deren Angehörige zu informieren. Das diesjährige Motto: Respekt – Teilhabe – Lebensqualität illustriert hierbei sehr gut wo wir aktuell noch Defizite spüren. Insbesondere die Begriffe „Respekt“ – und „Teilhabe“ zeigen, dass trotz der mittlerweile guten Therapiemöglichkeiten die Psoriasis eine als ausgrenzend empfundene Erkrankung sein kann, und sich Patienten sowohl Respekt und Diskretion im alltäglichen Leben erwarten, als auch mehr und mehr aktiv an den Therapieentscheidungen teilhaben möchten. Seit langem ist die Lebensqualität ein wichtiger Eckpfeiler in der Behandlung der Psoriasis, da sie misst worauf es für den Betroffenen ankommt, schlicht die empfundene Qualität des Lebens. Und genau diese „weichen“ Werte spielen, neben den Ansprechraten, in den Zulassungen neuer Medikamente eine weiter steigende Rolle

Wir sehen die Psoriasis heute als Erkrankung die nahezu alle Facetten des Lebens betrifft und von vielem auch beeinflusst werden kann. Durch stetig wachsende Erkenntnisse über die zugrundeliegenden Mechanismen der Psoriasis kam es in den letzten Jahren zu einer deutlichen Erweiterung der Therapiemöglichkeiten für Patienten mit einer Psoriasis. Das Ziel eine 90% Verbesserung der Haut bei einem überwiegenden Anteil der Betroffenen zu erreichen rückt spürbar näher. Auf der anderen Seite wissen wir auch immer besser welche Faktoren durch den Patienten selbst positiv beeinflusst werden können, manchmal auch müssen, um einen guten und dauerhaften Therapieerfolg zu erzielen. Auch das gehört zur Teilhabe, auch wenn es manchmal Änderungen eingefahrener Lebensweisen darstellt.

Ich sehe aktuell die Versorgung der Menschen mit einer Psoriasis vulgaris auf einem weiter guten Weg, da alle Beteiligten auch insbesondere der Deutsche Psoriasis Bund, stetig daran arbeiten das Bewusstsein für diese Erkrankung zu stärken und eine Aufmerksamkeit für die vielen Facetten der Psoriasis zu schaffen.

Sorgsam muss man die politische Landschaft anschauen. Der letztjährige Beschluss der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die die Psoriasis in ihre (sehr kurze) Liste der nicht-ansteckenden Krankheiten aufgenommen hat, die weltweit vermehrter Anstrengungen bedürfen, wird bislang von der Bundesregierung nahezu ignoriert, was inakzeptabel erscheint. Auch das aktuelle Beispiel des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), welches initial keinen Zusatznutzen für das neue Medikament Cosentyx sehen konnte (wollte), welches in allen Studien und Leitlinien-adaptierten Zielkriterien eine deutliche Überlegenheit gegenüber anderen Substanzen zeigte, macht nachdenklich. Gerade hier ist Respekt vonnöten gegenüber 2 Millionen Menschen die eine reduzierte Lebensqualität haben und sich von Seiten der Politik mehr teilhabe erwarten!

Dr. Andreas Körber
Sprecher des Wissenschaftlichen Beirats


WHO-Resolution Psoriasis

beglaubigte Übersetzung der WHO-Resolution Psoriasis

zurück zur Newsübersicht