Schuppenflechte kennen alle - Psoriasis nicht

DPB-Vorstand und Geschäftsstelle wollen grundsätzlich das Wort "Psoriasis" verwenden. Das Wort lässt sich zwar viel schlechter aussprechen als der umgangssprachliche Begriff "Schuppenflechte". Aber die Verwendung des Wortes "Psoriasis" erscheint aus gleich drei Gründen zielführender:

Erstens ist der Begriff "Schupppenflechte" als Wort diskriminierend. Denn sowohl "Schuppen" als auch "Flechten" gelten in den Augen vieler Menschen als hässliche und unangenehme Hauterscheinungen.

Zweitens führt der Begriff "Schuppenflechte" in die Irre. Denn er beschreibt das, was auf der Haut sichtbar ist. Aber: Psoriasis ist KEINE Hautkrankheit. Es ist eine chronisch-entzündliche, durch das Immunsystem vermittelte, innerliche (systemische) Erkrankung. Die Entzündungsvorgänge passieren nicht nur auf der Haut, sondern sie können ebenfalls andere Stellen im Körper erreichen und erhöhen so das Riskio der Betroffenen, auch beispielsweise Gelenkentzündungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder sogar Depressionen zu entwickeln. Dermatologinnen und Dermatologen sind heute angehalten, diese sogenannten Begleiterkrankungen immer auch im Blick zu behalten.

Drittens ist die Erkenntnis, dass die "Schuppenflechte" keine reine Hauterkrankung ist, für die meisten Menschen neu. Damit sie besser verstehen, um was für eine komplexe Erkrankung es geht, ist es hilfreich, das Wort "Psoriasis" zu verwenden. Denn das ist eben vielfach noch unbekannt und man kann quasi ein unbeschriebenes Blatt neu beschreiben. Verrwendet man hingegen das Wort "Schuppenflechte", haben die meisten Menschen bereits eine vorgefertigte Idee im Kopf und meinen, dass sie gar keien Erläuterung benötigen.